Wie funktioniert die Digitalisierung der Schulen bei uns in Rahlstedt?

Hamburg macht Ernst bei der Digitalisierung des Unterrichts. Als erstes und bisher einziges Bundesland hat die Stadt die von der Bundesregierung zur Verfügung gestellten zusätzlichen Gelder des Digitalpakts 2 in Höhe von 12,8 Millionen Euro vollständig investiert und rund 39.000 Tablets und Notebooks bestellt.
Aktuell werden die Geräte in den Schulen angeliefert und den Schüler_innen übergeben. Ende dieser Woche sollen ihnen 31.000 Geräte zur Verfügung stehen. 8.000 weitere Geräte werden aufgrund von Lieferproblemen des Herstellers Ende August bzw. Anfang September in den Schulen sein. Zusammen mit den bereits zuvor vorhandenen 11.000 Geräten stehen damit rund einem Viertel aller Schüler_innen mobile Computer zur Verfügung, die die Schule für den häuslichen Gebrauch ausleihen kann. Das ist bundesweit die beste Digital-Ausstattung.
Die Geräte sollen jetzt intensiv im Unterricht eingesetzt werden, damit die Schulen im Fall einer coronabedingten erneuten Einschränkung des Unterrichts zügig auf digitalisierten Fernunterricht umstellen können. Dafür stellen die Schulen die Geräte denjenigen Schüler_innen zur Verfügung, die zu Hause über keine eigenen Geräte verfügen. Denn „kein Kind in Hamburg darf benachteiligt sein, weil es keinen Laptop zur Verfügung hat“, so Schulsenator Ties Rabe.
Insgesamt stellt die Bundesregierung den Ländern im Rahmen der Digitalpakte 1, 2 und 3 bis 2023 rund sechs Milliarden Euro zur Verfügung – die ursprünglich vorgesehenen fünf Milliarden Euro wurden aufgrund der Corona-Pandemie um 1 Milliarde Euro aufgestockt. Hamburg erhält davon rund 140 Millionen Euro, davon bis Ende 2020 rund 65 Millionen Euro. Diese Fördermittel werden in den Ausbau von WLan und digitalen Tafeln in allen Unterrichtsräumen sowie in die Anschaffung von Tablets und Laptops für die Schüler_innen investiert.
 

Zu Besuch bei der Stadtteilschule Meiendorf

Als Wahlkreisabgeordnete für Rahlstedt und stellvertretende Fachsprecherin für Schule und Berufsbildung meiner Fraktion wollte ich gerne wissen, wie die neuen Geräte vor Ort im Stadtteil ankommen und genutzt werden können.
Für einen Austausch traf ich mich in der Stadtteilschule (STS) Meiendorf mit dem Schulleiter Stefan Möller sowie dem Schul-Administrator für Informationstechnik und Lehrer für Informatik, Deutsch und Recht, Henning Schumacher.
Mit den zusätzlichen Geldern des Digitalpakts 2 zur Bereitstellung von digitalen Endgeräten hatte Hamburg bereits Anfang Juni eine Sammelbestellung für alle Hamburger Schulen getätigt. Die Stadtteilschule Meiendorf hatte sich hier für die Bestellung von iPads entschieden (Tablets mit Apple-Betriebssystem) und 110 Geräte erhalten. Ich durfte einmal testen, wie die Oberfläche aussieht und funktioniert: Sehr anwenderfreundlich.

Mit den 110 iPads sieht sich die Schule gut versorgt, um alle Schüler_innen, die zu Hause nicht über mobile Endgeräte verfügen, aber zu einem bestimmten Zeitpunkt aufgrund des Infektionsgeschehens nicht in der Schule unterrichtet werden können, ein Gerät zur Verfügung zu stellen. Mit den neuen Geräten können die Schüler_innen ausschließlich freigeschaltete Anwendungen (z.B. Videokonferenzen und Lernsysteme) nutzen. Die Internetnutzung ist pädagogisch begrenzt und alle datenschutzrechtlichen Anforderungen werden selbstverständlich eingehalten.
Jetzt nach den Sommerferien konnten die Hamburger Schulen glücklicherweise wieder im Regelbetrieb starten. In den Schulen wird die Anfangszeit nun dafür genutzt, um den Umgang mit den neuen digitalen Geräten intensiv zu erlernen.
Auch in der Stadtteilschule Meiendorf ist man sehr froh, dass die Digitalisierung des Unterrichts nun solche Fortschritte macht. Dazu Schulleiter Stefan Möller: „Selbstverständlich werden wir die neuen iPads jetzt gezielt nutzen – und das vorerst in der Oberstufe.“ Der Lehrer und Administrator Henning Schumacher sieht ebenfalls eine riesige Chance darin, dass die Schüler_innen durch die verbesserte Ausstattung die Nutzung gängiger Schreib- und Mail-Programme viel schneller erlernen können. Dadurch würden sie besser auf ihren weiteren Lebens- und Berufsweg vorbereitet.
Parallel zur Bereitstellung der Geräte wird der sogenannte Fernunterricht in Hamburg fortlaufend weiterentwickelt und zum Beispiel durch digitale Fortbildungen für Lehrkräfte im Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) sowie vielfältige digitale Unterrichtsangebote unterstützt. Politisch bleibt noch zu prüfen, inwieweit das Unterrichtsfach Informatik neu aufgestellt werden sollte, um Kompetenzen vertiefter zu vermitteln.
Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass die Stadtteilschule Meiendorf im Anschluss an den Lockdown wissen wollte, wie gut sich die Schüler_innen seitens der Schule versorgt sahen, als sie im Frühjahr von zu Hause lernen mussten. Hierzu hatten alle Schüler_innen einen fünfseitigen Fragebogen auszufüllen, der nun ausgewertet wird. Die Zwischenbilanz sieht positiv aus. Über das Ergebnis wird die Schule sicherlich informieren.
Ich bedanke mich sehr für den intensiven Austausch und die Informationen, die ich von meinem Besuch mitnehmen durfte. Ich habe ein hoch motiviertes Team an der Stadtteilschule Meiendorf kennengelernt. Zu Beginn des Schuljahrs sind alle Lehrer_innen wieder zum Unterricht erschienen – keine_r blieb aufgrund eines besonderen Covid 19-Risikos zu Hause. Das kommt allen Schüler_innen der Schule zugute.
 
Folgende Rahlstedter Schulen haben die digitalen Endgeräte, die sie im Rahmen des Digitalpakts II bestellt haben, bereits erhalten (Stand 14.8.2020):

Ausgeliefert
Digitalpakt II
Grundschulen
Grundschule Islandstraße 105
Grundschule Nydamer Weg 100
Schule Am Sooren 60
Schule Brockdorffstraße 100
Schule Kamminer Straße 45
Schule Rahlstedter Höhe 115
Schule Wildschwanbrook 60
Grund- und Stadtteilschule Altrahlstedt* 115
Stadtteilschulen
Stadtteilschule Meiendorf 110
Stadtteilschule Oldenfelde 170
Grund- und Stadtteilschule Altrahlstedt* 115
Gymnasien
Gymnasium Meiendorf 100
Gymnasium Oldenfelde 90
Gymnasium Rahlstedt 200

* Gemeinsam ausgewiesen                                                                         Quelle: Bürgerschafts-Drucksache: 22/908
 
Eine aktuelle Pressemitteilung der Behörde für Schule und Berufsbildung „Der Digitalpakt: Schon 31.000 Tablets und Laptops stehen Ende der Woche Hamburgs Schulen zur Verfügung“ (10.08.2020)
 

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