Erfreuliche Wohnungsbaubilanz für Rahlstedt

2021 wurden in Rahlstedt, Oldenfelde und Meiendorf 273 neue Wohnungen fertig gestellt – davon 53 öffentlich geförderte

Für bezahlbare Mieten in einer lebenswerten Stadt: In Rahlstedt, Oldenfelde und Meiendorf wurden im letzten Jahr (2021) 273 (2020: 220) neue Wohnungen fertiggestellt, darunter 53 öffentlich geförderte Wohnungen (2020: 13), ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr. Für insgesamt 279 (2020: 256) neue Wohnungen wurden 2021 Baugenehmigungen erteilt. Der Wohnungsneubau in Rahlstedt wird daher auch in den nächsten Jahren auf ähnlichem Niveau fortgesetzt werden können – durch Nutzung von alten und neuen Brachflächen und die behutsame Weiterentwicklung im Bestand.

Dies geht aus der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ole Thorben Buschhüter und Astrid Hennies hervor. „Eines der zentralen Ziele des SPD-geführten Senats ist der Wohnungsbau in Hamburg. Der SPD geht es dabei darum, dass alle, die in unserer Stadt leben wollen, sich dies auch leisten können. Bezahlbare Wohnungen sind für uns eine Frage der sozialen Gerechtigkeit. Wohnungsknappheit treibt die Mieten in die Höhe und grenzt diejenigen aus, die diese Mieten nicht bezahlen können. Gegen solche unsichtbaren Stadtmauern hilft nur der Bau von genügend, auch genügend bezahlbaren Wohnungen. Und diese Strategie zahlt sich auch aus: Die Mieten stiegen in Hamburg in den letzten Jahren langsamer als die allgemeine Preisentwicklung“, sagen Buschhüter und Hennies.

Zu den gesamtstädtischen Wohnungsbauzielen leistet natürlich auch der Stadtteil Rahlstedt seinen Beitrag. Aktuell steht eines der größten Bauprojekte der letzten Jahre im Stadtteil vor dem Abschluss: Im vergangenen Monat wurde der EDEKA-Markt im neuen Nahversorgungszentrum Spitzbergenweg 14-34 eröffnet, mittlerweile ziehen auch die ersten Mieterinnen und Mieter in die 130 neu entstehenden Wohnungen ein. Das Nahversorgungszentrum ist ein beispielgebendes Projekt im Stadtteil. „Durch den Neubau des Nahversorgungszentrums wird nicht nur der wohnortnahe Einzelhandel gestärkt, sondern auf einem bislang untergenutzten Grundstück gleichzeitig auch Wohnraum geschaffen, wo es vorher keinen gab. Weitere Vorhaben dieser Art sind in Großlohe und am Hegeneck in Rahlstedt-Ost geplant. Wir setzen vor allem auf die Nutzung von alten und neuen Brachflächen und die behutsame Weiterentwicklung im Bestand”, berichtet Buschhüter.

Öffentlich geförderter Wohnungsbau unverzichtbar

Zum Stichtag 31. Dezember 2021 gab es in Rahlstedt 3.391 (2020: 3.469) Sozialwohnungen (Wohnungen des 1. bzw. 2. Förderwegs) für Menschen mit niedrigem Einkommen, 78 (2020: 187) weniger als im Jahr zuvor (2020: 3.469 Sozialwohnungen). Damit weist Rahlstedt im hamburgweiten Vergleich weiterhin einen sehr hohen Bestand an Sozialwohnungen auf. Zu den im Jahre 2021 neu gebauten 53 öffentlich geförderten Wohnungen (2020: 13) kommen weitere 169 Wohnungen hinzu, für die infolge von umfassender Modernisierung oder barrierefreiem Umbau Belegungsbindungen neu ausgesprochen wurden (2020: 57). Bei 141 Wohnungen sowie bei 25 Studierenden- bzw. Auszubildendenwohnungen wurde zudem die Belegungsbindung verlängert (2020: 28).

Über 85 Prozent der Sozialwohnungen in Rahlstedt (2.962 Wohnungen) werden bis 2036 infolge des Auslaufens der Bindungsfrist aus der Sozialbindung fallen. Schon jetzt sind nur noch 1.369 der insgesamt 10.060 SAGA-Wohnungen (13,6 Prozent) im Stadtteil Rahlstedt öffentlich geförderte Wohnungen.

„Dies zeigt aber auch, wie wichtig Bestandshalter wie die städtische Wohnungsbaugesellschaft SAGA und die vielen Wohnungsbaugenossenschaften sind, die gemeinsam den weitaus größten Anteil an den öffentlich geförderten Wohnungen halten. Denn Sozialwohnungen verschwinden mit dem Auslaufen der Belegungsbindung ja nicht vom Markt, sondern gerade die städtischen und genossenschaftlichen Wohnungsbaugesellschaften vermieten ihre Wohnungen auch nach Auslaufen der Sozialbindung weiter zu sehr günstigen Preisen. Diese günstigen Mieten fließen dann auch in den Mietenspiegel mit ein”, so Buschhüter und Hennies.

Die durchschnittliche Nettokaltmiete je Quadratmeter liegt bei der SAGA mit 6,51 Euro bei den frei finanzierten Wohnungen lediglich um 46 Cent über dem Preis bei den öffentlich geförderten Wohnungen (1. Förderweg) im Stadtteil Rahlstedt (6,05 Euro/qm). Im Vergleich zum Vorjahr ist die durchschnittliche Nettokaltmiete bei SAGA-Wohnungen damit nur um 0,02 Euro/qm gestiegen.

Aktuell befinden sich im Stadtteil 10.060 (2020: 9.834) der 45.364 Wohnungen im Eigentum der SAGA. Durch das Bauprojekt der SAGA im Warnemünder Weg 31-33, bei dem alle Wohnungen öffentlich gefördert wurden, kamen im vergangenen Jahr 50 Wohnungen hinzu. Für den Neubau von  Reihenhäusern für große Familien wurden im Hauke-Haien-Weg 10 24 Kleinstwohnungen abgerissen.

In den kommenden Jahren ist zudem ein Großbauprojekt der SAGA in Meiendorf geplant: So sollen zwischen Nordlandweg und Lapplandring sieben Mehrfamilienhäusern und sechs Reihenhauszeilen gebaut werden, wodurch statt der derzeit bestehenden 96 Wohneinheiten rund 210 neue Wohneinheiten entstehen sollen. Hinzu kommen insbesondere für Familien geeignete Mehrfamilienhäuser mit ca. 100 bis 135 Wohneinheiten in der Zellerstraße. Zudem soll die dortige Seniorenwohnanlage Nordlandweg komplett neu gebaut werden. In Vorbereitung dieses Vorhabens hat die SAGA im letzten Jahr 201 Senioren-Wohnungen, die bislang der Flutopferstiftungen gehörten, durch Ankauf in ihren Bestand übernommen.

„Der Neubau von preisgebundenen Sozialwohnungen für Menschen mit niedrigen Einkommen, stellt nach wie vor einen unverzichtbaren Teil der Wohnraumversorgung dar. Deshalb ist es gut und wichtig, dass in den kommenden Jahren seitens der SAGA und der Baugenossenschaften sozialer Wohnungsbau entsteht“, sagt Hennies und ergänzt: „Seit dem Regierungswechsel 2011 wurden in Rahlstedt daher bereits 441 öffentlich geförderte Wohnungen neu errichtet. Dort, wo die Stadt hierzu die Möglichkeiten hat, es durchzusetzen, zum Beispiel, weil sie das Baugrundstück zur Verfügung stellt oder ein förmlicher Bebauungsplan erst erstellt werden muss, verlangt sie einen Anteil von mindestens 30 Prozent, mittlerweile sogar 35 Prozent öffentlich geförderten Wohnungen.“

Bei den Bauvorhaben Irma-Keilhack-Ring 1-35 (46 von 153 Wohnungen öffentlich gefördert) und Sieker Landstraße 41-43 (47 von 155 Wohnungen öffentlich gefördert) wurde so verfahren, genauso beim Spitzbergenweg 14-34 (39 Wohnungen öffentlich gefördert). Wenn in einigen Jahren am Wiesenredder in Rahlstedt-Ost 120-150 neue Wohnungen entstehen, sollen dort sogar 70 Prozent öffentlich geförderte Wohnungen entstehen (30% 1. Förderweg, 40% 2. Förderweg).

Die Schriftliche Kleine Anfrage (SKA 22/8821) finden Sie hier.

Im Bild: Ole Thorben Buschhüter/MdHB und Astrid Hennies/MdHB in der Wohnanlage EKZ Spitzbergenweg/Meiendorf! 130 Wohnungen werden hier gerade fertig, die ersten Mieter:innen sind eingezogen.

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