Zwischenbilanz des Winternotprogramms: „Auch in Pandemie-Zeiten ein wertvolles und sicheres Angebot“

Das städtische Winternotprogramm zum Schutz von Wohnungslosen in den Wintermonaten hat von November 2020 bis 14. Januar 2021 insgesamt 2.180 Beratungsangebote durchgeführt. Das geht aus einer Schriftlichen Kleinen Anfrage des SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Iftikhar Malik hervor. 35 Menschen konnten zudem nachhaltig in weitere Hilfen vermittelt werden. Mit einem umfassenden Corona-Schutzkonzept sowie einer pandemiegerechten, lockeren Belegung bei 70 Prozent Auslastung hat das Winternotprogramm zudem auch die Corona-Pandemie bisher gut bewältigt. Seit November wurden lediglich 14 vereinzelte Corona-Infektionen festgestellt.
Dazu Iftikhar Malik, Experte für Wohnungslosenhilfe der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Ein Blick auf die Daten der Sozialbehörde zeigt, dass das Winternotprogramm auch in Pandemie-Zeiten ein sicheres und wertvolles Angebot ist, das Schutz sowie soziale und medizinische Beratung bietet. Zur Vermeidung von Infektionsrisiken werden große Anstrengungen unternommen: Die Unterkünfte sind locker belegt, die Besucherinnen und Besucher haben fest zugewiesene Schlafplätze und es gelten strenge Hygiene- und Schutzvorschriften. Seit kurzem können neben den bereits durchgeführten anlassbezogenen PCR-Tests auch Schnelltests von den Einrichtungen genutzt werden. Das leistet einen weiteren Beitrag zur Sicherheit der Menschen in den Einrichtungen. Die Unterkünfte sind in der Regel mit Zimmern für zwei bis maximal drei Personen ausgestattet. Wo erforderlich, wird auch die Einzel- und Hotelunterbringung bereits heute ermöglicht. Der Vorhalt, dass das Winternotprogramm unsicher sei, entbehrt jeder Grundlage und wirkt auf viele Menschen abschreckend. Dabei erfahren die von Obdachlosigkeit Betroffenen hier Schutz und weiterführende Hilfen. Das umfangreiche Beratungs- und Betreuungsangebot mit zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Sozialmanagement hat sich bewährt: Die hohe Nachfrage der Beratungsangebote bestätigt den guten Ansatz des Winternotprogramms. Neben Obdach braucht es auch Fürsorge – das ist mit anderen Formen der Unterbringung nicht zu leisten.“
 
Hintergrund
Das Winternotprogramm gibt es in Hamburg seit 1993 in der Zeit von November bis März. Es enthält aktuell bis zu 1.400 Übernachtungsplätze, die sich überwiegend auf Unterkünfte in der Friesenstraße, Kollaustraße und Schmiedekoppel erstrecken. Neben diesen Hauptstandorten gibt es die ebenfalls von F&W Fördern und Wohnen AöR (F&W) betriebene Wärmestube in der Hinrichsenstraße sowie Notübernachtungsstätten. Auch die bei vielen Kirchengemeinden und Hochschulen im Winternotprogramm aufgestellten Wohn- und Sanitärcontainer sind städtisch finanziert und beinhalten 120 Schlafplätze, darunter einige als Einzelunterbringung. Anlässlich schlechter Witterungsverhältnisse wurden die Öffnungszeiten des Programms erweitert. So haben die städtischen Einrichtungen seit dem 18. Januar 2021 bereits ab 15 Uhr (statt bisher 17 Uhr) bis um 10 Uhr (statt bisher 9.30 Uhr) des Folgetages geöffnet. Mit einer zusätzlichen Tagesaufenthaltsstätte in der Markthalle am Klosterwall mit bis zu 250 weiteren Plätzen wird den obdachlosen Menschen in diesem Winter ein zusätzlicher niedrigschwelliger Schutz angeboten.
 
Die Schriftliche Kleine Anfrage finden Sie hier. Zudem finden Sie hier die Anlagen eins, zwei und drei.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.hamburg.de/Obdachlosigkeit
Bild: Pixabay

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