Den Kommunen kommt zukünftig eine wichtige Rolle bei der Umstellung auf klimaneutrales Heizen zu. In der vergangenen Woche hat sich die Regierungskoalition im Bund darauf verständigt, dass die Kommunen eine Kommunale Wärmeplanung vorlegen müssen, bevor die verschärften Regelungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) auch im Bestandsbau gelten.
Die Kommunen müssen hier beispielsweise aufzeigen, wie das Fernwärmenetz ausgebaut wird oder in welchen Gebieten Wärmepumpen die bessere Lösung sind. Damit soll viel mehr Haushalten die Möglichkeit eröffnet werden, mit einer Fernwärmeanbindung möglichst einfach und kostengünstig eine klimafreundliche Umstellung zu erreichen. Weitere Informationen zum GEG finden Sie hier.
Die Planungen des Senats für den Ausbau der leitungsgebundenen Wärmeversorgung – einschließlich Fernwärme, Nahwärme und Quartiersnetze – sehen vor, dass bis 2030 mindestens 35 Prozent und bis 2045 mindestens 50 Prozent des Endenergieverbrauchs für Raumwärme und Warmwasser in Hamburger Gebäuden durch diese Art der Wärmeversorgung gedeckt werden sollen. Ein bedeutender Teil dieses Wachstums soll durch Verdichtung erreicht werden. So sollen Immobilien entlang der bestehenden Fernwärmeleitungen, die derzeit mit Öl oder Gas beheizt werden, an das Fernwärmenetz angeschlossen werden. Es ist jedoch auch ein Netzausbau geplant, um neue Straßenzüge und Quartiere zu erschließen – unter anderem insbesondere auch hier in Wandsbek.
Fernwärme in Rahlstedt, Oldenfelde und Meiendorf
Weite Teile von Rahlstedt, Oldenfelde und Meiendorf sind an das Wärme-Verbundnetz Hamburg-Ost des Betreibers HanseWerk NaturGmbH angeschlossen. Bei mehr als zwei Drittel der Wärme handelt es sich dabei um industrielle Abwärme aus der Müllverbrennungsanlage Stapelfeld.
Großprojekt von HanseWerk Natur ist zurzeit der Anschluss der SAGA-Quartiere Meiendorf und Rahlstedt-Ost. Darüber hinaus wird eine Netzerweiterung nach Farmsen-Bramfeld geplant sowie der Anschluss des Gewerbegebiets Victoriapark. Zudem wird kontinuierlich an einer Netzverdichtung gearbeitet. Weitere Informationen finden Sie in einer Mitteilung der Umweltbehörde an den Regionalausschuss Rahlstedt.
Ein von mir erstelltes Flugblatt zur Fernwärme in Rahlstedt finden Sie hier.
Wo in Hamburg bereits Fernwärmeleitungen liegen, können sie im HAMBURGER WÄRMEKATASTER nachschauen.
Wie können Privathaushalte an das Fernwärmenetz angeschlossen werden?
Fernwärme/Nahwärmenetze sind sinnvoll und für die Wärmewende notwendig – aber leider noch nicht überall möglich. Entscheidend für einen Anschluss an ein Wärmenetz sind die technischen Möglichkeiten sowie die Nähe zu einem vorhandenen Wärmenetz, um auch Wärmeverluste mit langen Wegen zu vermeiden. Denn die Wirtschaftlichkeit wird immer mit geprüft.
Grob gesagt kann man feststellen, je größer der Abnehmer:innenkreis, desto wirtschaftlich interessanter – und damit möglich – ist ein Anschluss. Liegen zum Beispiel auf einer Netzlänge von 140 Metern unterschiedlich große Häuser mit einem Wärmebedarf von 180 Megawattstunden (MWh), dann sind die Wärmeverluste dort wesentlich geringer als auf einer gleichen Streckenlänge mit Einfamilienhäusern mit rund 40 MWh.
Neben einem Anschlus an ein Wärmenetz gibt es zudem die Möglichkeit sogenannte Wärmeboxen/Heatboxen in Siedlungen (Mehrfamilienhäusern, Reihenhäusern) in Form von begrünten Containern aufstellen zu lassen: ein Heizwerk für Fernwärme.
Wichtig für Sie, wenn Sie an einem Fernwärmeanschluss interessiert sind: Eigentümer:innen von Einzel-/Reihenhäusern sollten Anfragen quartiersweise bündeln und eine:n Sprecher:in benennen.
Wenn Sie Fragen zum Fernwärmeausbau in Rahlstedt haben, können Sie sich gerne an mich wenden. Ich vermittele gerne einen Kontakt.
Bild: Wärmekataster Hamburg