30 Millionen Digitalbonus für kleine und mittlere Unternehmen

30 Millionen Digitalbonus für kleine und mittlere Unternehmen
Wer in die Digitalisierung seiner Firma investiert, kann in Zukunft mit finanzieller Unterstützung rechnen. Denn ab Ende des ersten Quartals 2021 gibt es den neuen Digitalbonus auch für Hamburger Unternehmen. Das 30 Millionen Euro starke Programm „Hamburg Digital“ richtet sich an kleine und mittelgroße Unternehmen, die ihre Digitalisierung voranbringen und die Informationssicherheit erhöhen möchten.
Die Idee für die neue Förderung gab es schon lange, nun wird der Hamburger Digitalbonus im Rahmen des Konjunkturprogramms endlich umgesetzt, und das ergänzend zu den laufenden Corona-Hilfsprogrammen. Damit kommt er genau zur richtigen Zeit: Viele Unternehmen wollen in Reaktion auf die Corona-Krise mit der Digitalisierung voranschreiten – etwa bei betrieblichen Infrastrukturen, Produktionsprozessen, Geschäftsmodellen, Produkten oder Dienstleistungen bis hin zu IT-Sicherheitsfragestellungen. Genau bei diesen Prozessen werden kleine und mittelständische Unternehmen durch den Digitalbonus finanziell unterstützt.
Eine Übersicht haben Wirtschaftsbehörde, Finanzbehörde und IFB in einer Präsentation „Innovationsschub Digitalbonus“ zusammengestellt. Einen Auszug finden Sie im Bild oben. Die gesamte Präsentation finden Sie hier.
 

In der Pressemitteilung des Senats zum „Hamburger Digitalbonus“ heißt es:

Innovations- und Digitalisierungsschub für kleine und mittlere Unternehmen: Hamburg schnürt 30 Millionen Euro-Paket für „Hamburger Digitalbonus“ (23.02.2021)

Ergänzend zu den laufenden und bereits abgeschlossenen Corona-Hilfsprogrammen für Unternehmen hat der Hamburger Senat heute ein weiteres Förderpaket beschlossen. Das 30 Millionen Euro starke Programm „Hamburg Digital“ richtet sich an kleine und mittelgroße Unternehmen, die ihre Digitalisierung voranbringen und die Informationssicherheit erhöhen möchten. Zusammen mit den bereits beschlossenen Maßnahmen für die Zukunftsfähigkeit der Hamburger Wirtschaft wird Hamburg damit knapp 100 Mio. Euro aus eigenen Mitteln für die Innovationsfähigkeit der Hamburger Wirtschaft ausgeben.
Wirtschafts- und Innovationssenator Michael Westhagemann: „Die Digitalisierung in der Wirtschaft hat sich in den vergangenen Monaten enorm beschleunigt. In vielen meiner Gespräche habe ich erfahren, dass allerdings nicht alle Unternehmerinnen und Unternehmer bei diesem Tempo mithalten können: Während sie vielfach mit den ökonomischen Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen haben, gilt es gleichzeitig an Morgen zu denken und sich digital so aufzustellen, dass sie in diesem Bereich gestärkt aus der Krise hervorkommen. Deshalb geben wir kleinen und mittleren Unternehmen diesen Innovationsschub, damit sie sich entsprechend ausstatten und beraten lassen können. Damit erhöhen wir den Standortfaktor für die einzelnen Unternehmen, aber auch für uns als moderne Metropole, die im Wettbewerb mit anderen Großstädten weltweit steht.“
Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Wir investieren gerade jetzt in Zukunft! Wir haben deshalb die Mittel für den geplanten Digitalbonus verdreifacht, um damit mehrere tausend Unternehmen in Hamburg zu erreichen. Gerade Kleinunternehmen brauchen jetzt Know how und jeden Euro, um die Digitalisierung im eigenen Laden voranzubringen. Ab Mitte März geht das Programm schrittweise an den Start. Zählt man alle aktuellen Innovationsmaßnahmen in der Corona-Krise zusammen, kommen wir auf rund 100 Mio. Euro aus Hamburger Mitteln, die wir von 2020 bis 2022 in die Innovationsfähigkeit der Hamburger Wirtschaft investieren. Zweiter Schwerpunkt ist natürlich die Digitalisierung. Wir geben mit dem Digitalbonus dem Digitalisierungsschub in unserer Stadt noch mehr finanzielle Schubkraft. Zählt man unsere Maßnahmen für Digitalisierung auch im städtischen Kontext zusammen, geben wir in den Jahren 2020 bis 2022 mehr als 200 Mio. Euro aus Corona-Mitteln für Digitalisierung aus – inklusive der heute beschlossenen 30 Mio. Euro für den sogenannten Digitalbonus. Damit fördern wir bisher vor allem Maßnahmen in der Verwaltung, wie zum Beispiel digitale Lehre an unseren Hochschulen, mobile Endgeräte für Schülerinnen und Schüler oder IT- Ausstattung bei Polizei und Feuerwehr – auch das bewirkt weitere Konjunkturimpulse!“
Im Zeitalter der beschleunigten digitalen Transformation benötigen alle Unternehmen eine Digitalisierungsstrategie, damit sie ihre Wettbewerbsfähigkeit erhalten und Wachstumspotentiale nutzen können. Gleichzeitig muss die Informationssicherheit in ausreichendem Maße gewährleistet sein, um den zunehmenden Bedrohungen gerecht zu werden und Barrieren zur Umsetzung digitaler Geschäftsmodelle und Prozesse in den Unternehmen abzubauen. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen und Unternehmen des Handwerks stellt das eine große Herausforderung dar, weshalb die notwendigen Investitionsentscheidungen oftmals aufgeschoben werden. Hier setzt das Programm „Hamburg Digital“ an. Es ergänzt sinnvoll die vorhandenen digitalisierungsbezogenen Förderinstrumente der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB) sowie das Bundesförderprogramm „Digital Jetzt.“
Das Förderprogramm „Hamburg Digital“ wurde in enger Zusammenarbeit mit der Handwerks- und der Handelskammer entwickelt und in Kooperation mit dem Mittelstandskompetenzzentrum durchgeführt.
Prof. Norbert Aust, Präses der Handelskammer Hamburg: „Unser Leitsatz lautet: Mit Innovation aus der Krise! Hier setzt das Programm ‚Hamburg digital‘ an. Kleinere und mittlere Unternehmen erhalten die dringend erforderliche Unterstützung für ihre digitale und innovative Transformation. Gerade die Corona-Krise hat die Notwendigkeit digitaler Leistungsangebote aufgezeigt. Digitale Lösungen sind aktuell für viele Unternehmen der einzige Weg, eigenes Geld zu erwirtschaften. Als Handelskammer freuen wir uns, dass unsere langjährige Forderung für einen ‚Digitalbonus‘ nach dem Vorbild anderer Bundesländer endlich für die Hamburger Wirtschaft umgesetzt wurde.“
Hjalmar Stemmann, Präsident der Handwerkskammer Hamburg: „Es ist gut, dass das Programm jetzt endlich startet. Ich hoffe, dass die Mittel ausreichen, damit möglichst viele kleine Handwerksbetriebe nun einfacher mit ihren Digitalisierungsvorhaben loslegen, beziehungsweise diese jetzt noch gezielter vorantreiben können. Besonders die kleinen Betriebe benötigen gerade in dieser Zeit Hilfe und Unterstützung bei der Umsetzung. Dabei sind die Optimierung digitaler Betriebsprozesse und die Online-Vermarktung nur erste Schritte, die die meisten auch bereits gehen. Aber auch Remote-Schadensbegutachtungen per Video und Drohne etwa sowie Formate der virtuellen Kundenberatung werden immer wichtiger. Das Hamburger Handwerk ist zum großen Digitalisierungsschub bereit.“
„Hamburg Digital“ wird in zwei separaten, aufeinander aufbauenden Programmodulen angeboten. Die beiden Module müssen separat beantragt werden. Dabei ist es grundsätzlich möglich, nur eines zu beantragen. Der vorgesehene Regelfall ist allerdings, dass Unternehmen beide Module aufeinander folgend nutzen.
Modul: „Digital Check“
In diesem Modul werden mit bis zu 5.000 Euro Beratungen mit dem Ziel von Realisierungskonzepten gefördert. In dem Konzept müssen zumindest der Inhalt der unternehmensspezifisch entwickelten Maßnahmen, die damit angestrebten Ziele, die zur Umsetzung notwendigen Ressourcen und Investitionen sowie ein Umsetzungszeitplan enthalten sein.
Modul: „Digital Invest“
Die förderfähigen Investitionen umfassen bis zu 17.000 Euro für Hard- und Software sowie Ausgaben für externe Dienstleister, die für die Umsetzung der Maßnahmen notwendig sind.
Die konkreten Förderquoten liegen bei 50 Prozent für den „Digital Check“ und bei 30 Prozent für den Investitionszuschuss „Digital Invest“.
Das Programm startet am 15. März 2021 und läuft zunächst bis zum Jahresende 2022. Beantragt werden kann die Förderung nach Veröffentlichung der Förderrichtlinie bei der IFB Hamburg.
Ausführliche Informationen zu den Förderkonditionen wird es in Kürze unter www.ifbhh.de geben.
 
Zusätzlich zu dem Programm „Hamburg digital“ wird der IFB-Innovationsfonds um weitere 10 Millionen Euro aufgestockt, damit die Innovationsförderung der IFB in angemessenem Umfang einen konjunkturbelebenden Beitrag leisten kann. Der 2013 bei der IFB errichtete Innovationsfonds verfügt mit dieser Aufstockung im Jahr 2021 über ein Volumen von 20 Millionen Euro. Darüber werden die IFB-Programme zur Innovationsförderung finanziell unterlegt, die das gesamte Spektrum von der Vorgründungsförderung über die Frühphasenförderung bis zur Förderung von FuE-Projekten bestehender Unternehmen abdecken. Die Innovationsförderung umfasst Zuschussförderung, darlehensbasierte Förderung und Förderung durch Beteiligungskapital. Die Förderprogramme stehen allen innovativen Gründerinnen und Gründern sowie Unternehmen offen.
Ralf Sommer, Vorstandsvorsitzender der Hamburgischen Investitions- und Förderbank: „Mit dem Förderprogramm Hamburg Digital unterstützen wir Unternehmen und Unternehmende, die mitten in der Corona-Krise in die Zukunft investieren wollen. Dabei erreichen wir durch unsere beiden Fördermodule eine Förderquote in Höhe von bis zu 50 Prozent der Ausgaben. Die Unternehmen können damit ihre Informationssicherheit verbessern oder den digitalen Wandel einleiten. Mit diesem Förderprogramm und der Aufstockung des Innovationsfonds, mit dem wir im Vorjahr insgesamt Förderung in Höhe von 18 Mio. Euro bewilligen konnten, stärken wir weiterhin zielgerichtet den Innovationsstandort Hamburg.“
 
Bild: Pixabay

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