In Hamburg ist die Zahl der geflüchteten Kinder und Jugendlichen, die in das Hamburger Schulsystem integriert wurden, im vergangenen Jahr deutlich gesunken. 2022 wurden 7.005 geflüchtete und neu zugewanderte Schüler:innen in einer Hamburger Schule aufgenommen, 2023 waren es mit 2.352 Schüler:innen rund zweidrittel weniger. Insgesamt hat das Hamburger Schulsystem 9.357 geflüchtete und zugewanderte Schüler:innen aufgenommen. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Kazim Abaci und Nils Hansen hervor. Die Schüler:innen werden zunächst ein Jahr lang in Vorbereitungsklassen auf den Eintritt in das reguläre Schulsystem vorbereitet. Mit 382 Internationalen Vorbereitungsklassen (IVK), Basisklassen und Lerngruppen an 178 Schulen hatte der Ausbau im Juli 2023 einen Höchststand erreicht. Dabei ist es dem Senat gelungen, Schulen aller Schulformen und in allen Sozialindices fast gleichmäßig zu beteiligen und trotzdem vertretbare Schulwege für die geflüchteten Schüler:innen zu ermöglichen.
Dazu Kazim Abaci, integrations- und flüchtlingspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg: „Eine gelungene Integration ist entscheidend für die Entwicklung geflüchteter Kinder und Jugendlicher. Die Fluchterfahrungen, die Herausforderungen eines neuen Wohnumfeldes und das Erlernen einer neuen Sprache können gerade für Kinder und Jugendliche hohe Hürden für eine gelingende Integration sein. Mit den Vorbereitungsklassen geht Hamburg hier einen erfolgreichen Weg, der geflüchtete und zugewanderte Kinder und Jugendliche bei diesen Herausforderungen unterstützt. Hamburg setzt so die Schulpflicht bei allen Kindern um und ermöglicht so den Zugang zum Bildungssystem als wesentlichen Beitrag zur Chancengleichheit. Es ist überaus wichtig, dass der Übergang in die Regelklassen zeitnah, aber gut vorbereitet abläuft. Mit einer erfolgreichen Schullaufbahn ebnen wir nicht nur den Kindern und Jugendlichen den Weg in eine gute Zukunft, sondern heben mit guter Bildung ein erhebliches Potential für unsere Gesellschaft. Dem Senat ist es gelungen, die Schüler:innen über die ganze Stadt, in Schulen aller Schulformen und über alle Soziallagen hinweg gleichmäßig zu verteilen. Mit den Erfahrungen der letzten zwei Jahre können wir festhalten: Hamburgs Weg bei der Teilhabe geflüchteter und zugewanderter Kinder ist eine Erfolgsgeschichte.“
Dazu Nils Hansen, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg: „Die Aufnahme von mehr als 9.000 geflüchteter und neu zugewanderter Kinder und Jugendlicher in das Hamburger Schulsystem war und ist eine Mammutaufgabe. 9.000 Schüler:innen – das entspricht etwa 400 zusätzlichen Schulklassen. Mit der Einrichtung der IVK über die gesamte Schullandschaft hinweg ist es uns gelungen, die Belastung für das Hamburger Schulsystem abzufedern. Bis auf wenige Ausnahmen wurden jeweils nur vier Schüler:innen aus IVK auf eine Regelklasse verteilt. Schulen können dabei im Falle einer Auslastung elektronisch abgleichen, wo Kapazitäten auch an anderen Schulen vorhanden sind und einen Schulwechsel bei Bedarf schnell und gezielt einleiten. Die sogenannte 4er-Quote hilft dabei, die Klassenverbände zu durchmischen und so auch eine gute soziale Integration zu ermöglichen. Dabei gilt unser Dank insbesondere den Hamburger Schulen, den Lehrer:innen und dem Schulpersonal. Sie haben das neue System schnell und erfolgreich in ihre Schulstruktur übernommen und leisten hervorragende Integrationsarbeit über den normalen Unterricht hinaus.“