Die geplante neue S-Bahn-Linie S4 von Hamburg nach Bad Oldesloe macht weiter große Fortschritte. Die Deutsche Bahn hat am Freitag beim Eisenbahn-Bundesamt die Planfeststellung für den zweiten und damit letzten der drei Planfeststellungsabschnitte beantragt. Nach den Abschnitten 1 (Hasselbrook – Luetkensallee, eingereicht im August 2016) und 3 (Landesgrenze bis Ahrensburg-Gartenholz, eingereicht im Juli 2017) wurde nun auch der Abschnitt 2 (Luetkensallee – Landesgrenze) bei der Genehmigungsbehörde auf den Weg gebracht. Damit befindet sich das gesamte S4-Projekt im Planfeststellungsverfahren. Die aufwändige Planung hat damit einen weiteren wichtigen Meilenstein erreicht.
„Das nächste Jahrzehnt wird ganz im Zeichen des Schnellbahn-Ausbaus stehen. Die Planung für das wichtige Großprojekt S4 läuft schon jetzt auf Hochtouren. Hamburg, Schleswig-Holstein und die Bahn meinen es ernst mit dem Bau der S4. Für viele tausend Hamburgerinnen und Hamburger entlang der Strecke rückt der S-Bahn-Anschluss in greifbare Nähe“, so Ole Thorben Buschhüter, Verkehrsexperte der SPD-Bürgerschaftsfraktion.
Im nächsten Schritt prüft das Eisenbahnbundesamt die Unterlagen auf Vollständigkeit und legt den weiteren Zeitplan fest, unter anderem den Startpunkt des Beteiligungs- und Anhörungsverfahrens. In diesem werden Träger öffentlicher Belange und Betroffene vor Ort um Stellungnahmen zu den Planungen der DB gebeten. Für den Planfeststellungsabschnitt 1 fand in diesem Sommer bereits die öffentliche Auslegung der Pläne statt. Für die Abschnitte 2 und 3 ist damit im Sommer 2018 zu rechnen.
Ein Baubeginn ist nach derzeitigem Stand 2020 vorgesehen, eine Teilinbetriebnahme ab/bis Rahlstedt im Jahre 2024. 2027 soll die S4 auf ganzer Strecke fahren.
Zum Projekt S4:
Die Strecke zwischen Hamburg und Bad Oldesloe ist eine der am meisten befahrenen Pendlerstrecken rund um die Hansestadt. Zwischen 2000 und 2010 hat die Anzahl der Reisenden auf diesem Abschnitt um 50 Prozent zugenommen. Um viele Bereiche im Osten der Stadt und das nordöstliche Umland besser anzubinden, soll die S4 gebaut werden – für zuverlässigere Verbindungen, weniger Umstiege und mehr Komfort. Auch der Hamburger Hauptbahnhof als bisheriges „Nadelöhr“ wird entlastet und der S-Bahnverkehr in die Innenstadt noch weiter verstärkt. Hamburg und Schleswig-Holstein haben die Deutsche Bahn mit den Planungen der S4 beauftragt.
Das Projekt S4 beinhaltet den Bau einer zweigleisigen S-Bahn-Strecke von Hasselbrook bis Ahrensburg und den Bau einer eingleisigen S-Bahn-Strecke von Ahrensburg bis Ahrensburg-Gartenholz. Zwischen Hamburg-Altona und Hasselbrook soll sie die bereits vorhandenen S-Bahn-Gleise (S1/S11) mitnutzen, zwischen Ahrensburg-Gartenholz und Bad Oldesloe die bereits vorhandenen Fernbahngleise. Die S4 soll dann zwischen Hamburg-Altona und Ahrensburg in der Hauptverkehrszeit im 10-Minuten-Takt fahren, bis Bargteheide im 20-Minuten-Takt und bis Bad Oldesloe im Stundentakt. Für die S4 sollen zudem zusätzliche Haltestellen errichtet werden. Die RB81 würde durch die S4 ersetzt werden. So ergibt sich eine bessere Ausnutzung der beschränkten Kapazitäten des Hamburger Hauptbahnhofs, dessen Fern- und Regionalbahnteil überlastet ist, während die S-Bahn-Gleise noch zwei weitere Linien, eine davon die S4, aufnehmen können.
Quelle: SPD Bürgerschaftsfraktion