Unterstützung für den Einzelhandel nach Corona

Auch nach Corona sollen unsere Ortszentren und Einkaufsstraßen so lebendig und vielfältig sein, wie vor der Pandemie und zum Bummeln, Shoppen und Verweilen einladen. Deshalb hat der Senat nun einen Neustartfonds aufgelegt, der den Quartieren in der City und in den Stadtteilen den Start nach dem Lockdown erleichtern und die Kund_innen wieder in die Einkaufsstraßen locken sollen.
Förderfähig sind verkaufsfördernde Events oder andere Aktivitäten von Interessengemeinschaften, Werbegemeinschaften oder anderer Verbünde – wie zum Beispiel Kulturveranstaltungen, Flohmärkte oder Stadtmarketing. Der aus Corona-Mitteln des Haushalts gebildete Fonds ist zunächst mit 1,1 Millionen Euro ausgestattet und kann bis Ende 2022 in Anspruch genommen werden. Voraussichtlich ab Juni können Anträge an die Bezirksämter gestellt werden. Weitere Informationen finden Sie in unten stehend in einer Pressemitteilung des Senats.
Und auch jede und jeder Einzelne kann – indem Geschäfte und Restaurants in der  Nachbarschaft  genutzt werden – dazu beitragen, dass es dem Einzelhandel und der Gastronomie nach Corona im Stadtteil bald wieder besser geht. Hierauf setzt die Kampagne „Weil wir Hamburg sind“, die die Hamburg Tourismus GmbH (HHT) entwickelt hat. Auch in Wandsbek soll diese Kampagne umgesetzt werden – hierzu hat Rot-Grün einen Antrag in die heutige Bezirksversammlung eingebracht.
Aktuelle Informationen zu den Corona-Hilfen des Hamburger Schutzschirms für Unternehmen finden Sie in einem Informationsbrief des Finanzsenators Dr. Andreas Dressel: Informationen zu aktuellen Hilfen des Hamburger Schutzschirmso (deutsch) /  Hamburg Koruma Paketi ve Yürürlükteki Yardımlar Hakkında Bilgiler (türkisch).
Pressemitteilung des Senats vom 28. April 2021:

Heute an morgen denken Senat unterstützt Quartiere und Zentren mit 1,1 Millionen Euro bei Neustartaktionen für die Zeit nach Corona

Wie beim Auftakttreffen des Corona-Innenstadt-Dialogs im Februar angekündigt, hat der Senat nun den Neustartfonds City und Zentren auf den Weg gebracht. Der aus Corona-Mitteln des Haushalts gebildete Fonds ist mit zunächst 1,1 Millionen Euro ausgestattet und kann bis Ende 2022 in Anspruch genommen werden. Die Gelder sollen den Neustart nach der Pandemie erleichtern und die Einkaufsmeilen in der Innenstadt und den Bezirken attraktiver machen. Das Sonderförderprogramm richtet sich an Interessengemeinschaften, Werbegemeinschaften, Quartiersinitiativen und andere Verbünde. Stadtentwicklungssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt, Wirtschaftssenator Michael Westhagemann und Finanzsenator Dr. Andreas Dressel haben heute in den Colonnaden Einzelhändlerinnen und Einzelhändler besucht, die bereits Ideen für den Neustart entwickeln.

Auftakttreffen des Corona-Innenstadt-Dialogs

Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft und Innovation: „Klar ist, dass die Veränderungen im Einzelhandel nicht allein auf das Konto von Corona gehen, sondern auch struktureller Natur sind. Die Pandemie hat die Entwicklung allerdings beschleunigt. Ich möchte, dass wir in Hamburg weiterhin lebendige und vielfältige Quartiere haben, wo die Menschen gerne bummeln, shoppen und flanieren. Unsere Einkaufsstraßen sind nicht nur ein Teil der hohen Lebensqualität in unserer Stadt, sondern eine wesentliche Wirtschaftskraft. Mit dem Neustartfonds wollen wir helfen, dass die Quartiere auf einen gesunden wirtschaftlichen Wachstumspfad zurückfinden.“
Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Über eine Million Euro stellen wir schon heute bereit, um den Quartieren in City und Stadtteilen den Neustart nach dem Lockdown zu erleichtern und die Kundinnen und Kunden wieder in die Einkaufsstraßen zu locken. Die engagierten Interessengemeinschaften können so Aktionen finanzieren, die aus dem hoffentlich bald wieder möglichen Einkaufsbummel ein echtes Shoppingerlebnis machen. So kann mit kreativen Maßnahmen wieder Raum für vielfältige Begegnungen und Austausch entstehen, die unsere Zentren ausmachen. Uns haben schon viele gute Ideen zu diesem Thema erreicht. Der Trägerverbund Colonnaden e. V. hat uns heute beispielsweise eindrucksvoll präsentiert, was hinter den Kulissen jetzt bereits vorbereitet wird, um Besucherinnen und Besuchern tolle Highlights bieten zu können, sobald die Läden wieder öffnen. Weitere Maßnahmen wollen wir morgen in unserem Corona City Dialog erörtern – und im Bedarfsfall werden wir beim Neustartfonds auch noch drauflegen. Uns ist allen klar: Veränderungen, die die Corona-Pandemie angestoßen hat, werden unser Leben nachhaltig beeinflussen. Aber wir können die neuen Strukturen positiv mitgestalten, auch wenn das bedeutet, dass wir auf dem Weg einige Hindernisse überwinden müssen. Deswegen haben wir zusätzlich die Mittel für die Gestaltung und Aufwertung öffentlicher Plätze durch einen Zuschuss aus dem zur Bewältigung der Corona-Krise aufgelegten Hamburger Wirtschaftsstabilisierungsprogramm (HWSP) um rund 18 Mio. Euro aufgestockt. Mit dem Neustartfonds wollen wir zusätzlich die Stärkung der Stadt- und Quartiersstrukturen unterstützen.“
Stadtentwicklungssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt: „Wer kann es nicht erwarten, wieder entspannt einkaufen zu gehen, Kultureinrichtungen zu besuchen und danach mit Freunden einen Kaffee zu trinken. Was selbstverständlich war, ist nicht mehr möglich, und wir hoffen, dass alle Maßnahmen des Infektionsschutzes dieses ‚normale‘ Leben wieder zurückbringen. Die Stadtteilzentren und die Innenstadt sind die Orte, in denen dieses normale, urbane Leben stattfindet. Wir wollen den Händlern, Dienstleistern und Gastronomen dort durch verschiedene Maßnahmen helfen. Der Neustartfonds soll den Akteuren vor Ort mit einer kleinen finanziellen Unterstützung die Möglichkeit zur Selbsthilfe oder für gemeinsame Aktivitäten geben. Damit wollen wir Perspektiven für die Rückkehr zum städtischen Alltag schaffen.“
Der Trägerverbund Colonnaden e. V. hat heute den Senatsmitgliedern stellvertretend für alle Interessengemeinschaften und Business Improvement Districts, die Gelder aus dem Neustartfonds beantragen können, kreative Ideen für mögliche Aktionen zum Neustart präsentiert.
Claudia Kramer, Quartiersmanagerin Trägerverbund Colonnaden e. V.: „Wir freuen uns, dass der Hamburger Senat die Sorgen und Nöte des stationären Einzelhandels sehr ernst nimmt und neben den bereits bestehenden Hilfen nun auch die einzelnen Quartiere unterstützt. Wir hoffen, mit verschiedenen zielgerichteten Aktionen zur Wiederbelebung der Colonnaden beitragen zu können, um damit den ansässigen inhabergeführten Geschäften und Gastrobetrieben die dringend erforderliche Frequenz von Passanten und Kunden wiederzubringen. Dies wird hoffentlich dazu beitragen, diese schwierige Zeit endlich überwinden zu können, um mit neuen Mut und Elan in die Zukunft zu blicken.“
Nicht erst seit der Corona-Pandemie sind dem Senat die vielfältigen Stadtteilzentren und die Innenstadt ein besonderes Anliegen. Schon seit Jahren werden die BIDs von der Stadt bei der Stärkung der Quartiere unterstützt. Und auch mit städtischen Fördermitteln werden besondere Projekte in schwierigen Lagen auf den Weg gebracht, z.B. die Sanierung und Aufwertung des Marktplatzes Sand in Harburg. Für die Innenstadt hat der Senat vor, in den nächsten Jahren 50 Mio. Euro zu investieren, damit sie zukunftsfähig, attraktiv, lebendig und ein Anziehungspunkt für alle Hamburgerinnen und Hamburger sowie für alle, die gern Hamburg besuchen, bleibt.

Hintergrund Neustartfonds

Je nach Größe u. a. auf Basis des Hamburger Zentren-Konzepts werden die Gelder aus dem Fördertopf, der sich aus Corona-Mitteln speist, wie folgt auf die sieben Hamburger Bezirke verteilt:

  • Hamburg Mitte inkl. Innenstadt 300.000 Euro
  • Harburg & Bergedorf jeweils 100.000 Euro
  • alle weiteren Bezirke jeweils 150.000 Euro.

Förderfähig sind verkaufsfördernde Events oder andere Aktivitäten von Interessengemeinschaften, Werbegemeinschaften oder anderer Verbünde in den Jahren 2021 und 2022. Dazu gehören saisonale Sonderaktionen, Kulturveranstaltungen, Pop-Up-Events, Pflanzaktionen, Flohmärkte, Stadtmarketing, ein zeitlich befristetes Quartiersmanagement, Laternenumzüge, Weihnachtsbeleuchtung oder die Professionalisierung von Internetauftritten von Interessengemeinschaften.
Für die zügige und einfache Umsetzung der Förderung soll auf das bewährte Engagement der Interessengemeinschaften und Business Improvement Districts (BIDs) zurückgegriffen werden: Mit über 50 Interessengemeinschaften und den laufenden BIDs verfügt Hamburg über ein umfassendes lokales Netzwerk von Einzelhandelsbetrieben, Eigentümerinnen und Eigentümern sowie Vertreterinnen und Vertretern aus der Zivilgesellschaft, die zusammen mit der Wirtschaftsförderung der Bezirksämter vor Ort bedarfsgerechte, schnelle und unbürokratische Entscheidungen zu den vielfältigen Fördermaßnahmen treffen und umsetzen können. Voraussichtlich ab Juni können Anträge an die Bezirksämter gestellt werden.

Hintergrund Corona-Innenstadt-Dialog

Bei diesem Format kommen Stadtentwicklungssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt, Wirtschaftssenator Michael Westhagemann und Finanzsenator Dr. Andreas Dressel mit Vertreterinnen und Vertretern der ortsansässigen Interessensgemeinschaften, dem Handelsverband, der Handelskammer sowie Vermieterinnen und Vermietern und Mieterinnen und Mietern regelmäßig zusammen, um über die aktuelle Situation zu beraten. Im Mittelpunkt stehen Fragen wie: Wie kommen die Coronahilfen an? Was könnte einen Neustart unterstützen? Was kann flankierend getan werden für eine gute Entwicklung in der Innenstadt? Nach dem ersten Treffen im Februar findet morgen, am 29. April 2021, das zweite Treffen statt.

Hintergrund Colonnaden

Die denkmalgeschützte Fußgängerzone, die vom Jungfernstieg bis zum Stephansplatz führt, ist durch den historischen Säulengang und die Gründerzeithäuser geprägt. Die Einzelhandelsstruktur der Colonnaden ist durch kleine Ladenflächen und meist inhabergeführte Geschäfte geprägt. Hier befinden sich zahlreiche Traditionsunternehmen und Spezialgeschäfte, die teils seit Generationen an diesem Standort zu finden sind.
Die Einschränkungen des Handels und der Gastronomie durch die Pandemie wirken sich auch hier immens aus. Gerade diese Branchen leben von den aktuell nicht realisierbaren Besuchsanlässen (kleine Events), die üblicherweise Hamburger aus anderen Stadtteilen und Metropolen zu Aufenthalten in den Colonnaden motivieren. Weiterhin fehlen die Touristen (insbesondere aus Skandinavien und Asien), die in den hiesigen Hotels übernachten und in den Colonnaden Gastronomie und Einzelhandel stärken. Darüber hinaus bleiben aktuell die Geschäftsreisenden aus, die aufgrund der Nähe zum CCH und der Messe Hamburg an diesem Standort essentielle Umsätze generieren.
Quelle: Pressestelle des Senats

 

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