Paula-Karpinski-Preis 2019: Wer sind eigentlich die „Bestimmer“?

Im Kaisersaal des Hamburger Rathauses ist heute der Paula-Karpinski-Preis 2019 vergeben worden, der alle zwei Jahre beispielhafte und innovative Projekte der Kinder- und Jugendarbeit auszeichnet. Der von der SPD-Bürgerschaftsfraktion gestiftete Preis geht in diesem Jahr an die Kita Schatzkinder (1. Platz), die Kita Bengelsdorfstraße (2. Platz) und den Kinderladen Maimouna e.V. (3. Platz). Die Ausschreibung stand in diesen Jahr unter dem Motto „Wer, wie, was wird gemacht in unserer Kita – und wer sind eigentlich die ‚Bestimmer‘?“ und stellte Konzepte, die eine Mitbestimmung von Kindern ermöglichen, in den Mittelpunkt.
Dazu Dirk Kienscherf, Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Wir haben in Hamburg so viele Kinder wie noch nie in frühkindlicher Bildung und Betreuung. Rund 90.000 Kinder werden heute in Hamburgs Kitas betreut, das sind 25.000 mehr als noch 2010. Dafür gibt Hamburg im Jahr mittlerweile eine Milliarde Euro aus. Das sind eindrucksvolle Zahlen. Die gut 100 Kinder bei der heutigen Preisverleihung füllen diese Zahlen mit Leben. Besonders danken möchte ich allen Institutionen und Einrichtungen, die sich am Wettbewerb beteiligt haben. Die verschiedenen Konzepte zeigen, dass Kinder in den Hamburger Kitas nicht nur toben, sondern auch mitreden dürfen. Das ist gerade bei den Jüngsten auch eine methodische Herausforderung, die Hamburgs Erzieherinnen und Erzieher Tag für Tag mit viel Engagement angehen.“
Dazu Uwe Lohmann, Fachsprecher Familie, Kinder, Jugend der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Echte Mitbestimmung für Kita-Kinder methodisch zu ermöglichen und klare Entscheidungsspielräume zu schaffen, ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Das muss gewollt sein und braucht gut ausgebildete Fachkräfte sowie gute Betreuungsschlüssel. Hier schaffen wir mit Rekordzahlen bei der Aus- und Weiterbildung sowie mit der stetigen Verbesserung der Betreuungsqualität die Voraussetzungen auch für junge ‚Kita-Bestimmer‘.“
Dazu Andrea Sulewski, Leiterin der Kita Schatzkinder: „Wir haben nicht mit einer Auszeichnung gerechnet und freuen uns deshalb umso mehr. Wir legen in unserem Haus großen Wert auf Partizipation. Die Kitakinder sollen das, was ihr Leben betrifft auch mitbestimmen können. Im Rahmen unseres Projektes haben wir gemeinsam mit den Kindern leicht verständliche Kinderrechte besprochen und so schon den ganz Kleinen beigebracht, dass Kinder beispielsweise das Recht auf einen eigenen Namen haben. Wir werden jetzt gemeinsam mit den Kindern genau überlegen, wie wir das Preisgeld sinnvoll einsetzen können.“
 
Hintergrund
Mit dem Paula-Karpinski-Preis fördert die SPD-Bürgerschaftsfraktion beispielhafte Projekte der Kinder- und Jugendarbeit. Der Preis ist auf den ersten drei Plätzen mit 2.500, 1.500 und 1.000 Euro dotiert und wird durch eine unabhängige Jury vergeben. Das Preisgeld stiften die Abgeordneten der SPD-Bürgerschaftsfraktion. Als Juroren engagierten sich 2019 die Journalistin und Autorin Verena Carl, der Kindheitswissenschaftler Daniel Frömbgen vom Institut für Partizipation und Bildung und Manfred Schmidt-Gawlik, ehemaliger Abteilungsleiter Kinder und Jugend des ASB Hamburg. Den 1. Platz belegt 2019 die Kita Schatzkinder der Pedia GmbH International mit ihrem Konzept rund um Partizipation und Kinderrechte. Der 2. Platz geht an die Elbkinder-Kita Bengelsdorfstraße mit ihrem Projekt „Niedrigseilgarten“ und der 3. Platz an den Kinderladen Maimouna e.V. für „Beteiligung durch Autonomes Lernen“.
 
Im Bild:
Bei der Vergabe des Paula-Karpinski-Preises 2019 unterhielt das Altonaer Theater die jungen Gäste mit dem Stück „Zum Glück gibt’s Freunde“ nach dem Kinderbuch von Helme Heine.

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