Neues von der S-Bahnlinie S4

Auch, wenn es zuletzt ruhig um das Projekt geworden ist: Die geplante S-Bahnlinie S4 nach Bad Oldesloe wird im Hintergrund weiter vorangetrieben. Voraussichtlich im August soll das Planfeststellungsverfahren für den ersten Streckenabschnitt starten.  Das ist etwas später als ursprünglich avisiert – eigentlich sollte das Verfahren schon Anfang dieses Jahres beginnen.
Laut Senat handelt es sich bei dem ersten Planfeststellungsabschnitt um einen knapp drei Kilometer langen Streckenteil zwischen dem S-Bahnhof Hasselbrook und der Luetkensallee in Wandsbek. Die Planfeststellungsunterlagen für die weiteren beiden Abschnitte entlang der rund 36 Kilometer langen Strecke sollen in gut einem Jahr bei der zuständigen Behörde eingereicht werden.
Doch bis die ersten S-Bahnen von Hamburg nach Bad Oldesloe rollen, wird es noch mindestens elf Jahre dauern: Erst 2021 soll der Bau der S-Bahngleise neben der Fernbahnstrecke Hamburg – Lübeck beginnen, frühestens ab 2027 soll die gesamte Strecke in Betrieb gehen. Das ist mehrere Jahre später als bisher geplant – im vergangenen September hatte Bahn-Chef Rüdiger Grube noch von einer Inbetriebnahme ab dem Jahr 2024 gesprochen.
Immerhin: 2024 könnte zumindest ein erster Teil der S4 von der Hamburger Innenstadt bis Rahlstedt in Betrieb gehen. Derzeit werde geprüft, inwiefern dies möglich wäre, teilte der Hamburger Senat mit. Unterstützung für die Idee kommt von Buschhüter: „Wenn bis dahin die S4-Infrastruktur bis Rahlstedt fertig ist, dann sollte sie auch genutzt werden.“
Die geplante S-Bahnlinie S4 soll die stark befahrene Regionalstrecke zwischen Hamburg und Bad Oldesloe entlasten und mit zusätzlichen Stationen ganze Stadtteile erstmals an die Schiene anbinden – zum Beispiel Jenfeld. Gleichzeitig soll das Hamburger Umland dank der neuen Direktverbindung noch enger an die Innenstadt angebunden werden. Pendler kommen mit der S4 von Bad Oldesloe und Ahrensburg künftig umsteigefrei bis an den Hamburger Jungfernstieg oder die Landungsbrücken.
Die Deutsche Bahn ist von der Hansestadt Hamburg und dem Land Schleswig-Holstein mit den Planungen der S4 beauftragt. Bis Ahrensburg soll die S-Bahn-Strecke, die parallel zur vorhandenen Fernbahnstrecke geplant wird, zweigleisig und bis Ahrensburg-Gartenholz eingleisig sein, dahinter soll die S4 die Fernbahngleise mitbefahren. Die S4 soll dann in der Hauptverkehrszeit im 10-Minuten-Takt bis Ahrensburg fahren, im 20-Minuten-Takt bis Bargteheide und im Stundentakt bis Bad Oldesloe.
Die Kosten für das Projekt liegen bei einer knappen Milliarde Euro. Die Finanzierung des Projekts ist derzeit noch nicht gesichert.
 

Quelle: Nahverkehr Hamburg (25.05.2016)