Schöne Bescherung – Post geschlossen
Weihnachten naht und eines ist klar, die viele Weihnachtspost muss raus oder auch eingelagerte Pakete wollen rechtzeitig bei der Post abgeholt werden. Schließlich müssen diese noch unter den Tannenbaum.
Aber genau das gestaltete sich in diesem Jahr in Rahlstedt sehr schwierig, bis unmöglich!
Man wollte es kaum glauben, am Freitag und Samstag vor dem 24.12.2019 war die Rahlstedter Post zeitweise wegen „technischer Störungen“ geschlossen. So erging es auch mir am Freitag um 16.30 Uhr. Okay, dann also gleich am Samstagfrüh wieder zur Post, damit meine Briefe noch rechtzeitig auf den Weg kommen konnten. Um 9.30 Uhr war ich dann da, und wie erwartet, eine riesige lange Schlange. Also, einfach anstellen, bis man dann irgendwann einmal dran ist. Kaum hatte ich mich angestellt, kam einer der zwei anwesenden Mitarbeiter der Post und sorgte dafür, dass alle Wartenden sich im Postraum in einer Warteschlange dicht gedrängt schlängelten. Man fragte sich, warum, aber das wurde dann schnell klar, denn es sollte ab 9.30 Uhr kein weiterer Kunde mehr in die Post kommen können. Kaum zu glauben, denn die Post hat doch bis Mittags geöffnet. Eigentlich! Auf Nachfrage wurde uns erklärt, dass die Post um 10 Uhr geschlossen wird, aufgrund wieder „technischer Störungen“. Wir Kunden standen dort völlig verständnislos, dass an einem Samstag vor Weihnachten die Post so früh schließt. Einerseits waren wir, die drinnen standen, alle froh, noch reingekommen zu sein, um so größer war verständlicherweise der Unmut auf der anderen Seite der Außentür, derjenigen, die sich vergebens auf den Weg zu Post gemacht hatten.
Technische Störungen? Das war im vorhin bekannt, obwohl die Schalterbeamten augenscheinlich ohne Komplikationen unsere Anliegen bearbeiten konnten? Eigentlich überraschen einen doch immer die technischen Störungen. Sind sie in der Regel doch nicht planbar, oder?
Tatsache war, dass nur zwei Mitarbeiter der Post den Postbetrieb aufrecht erhielten. Da nun aber die Tür für weitere Kunden geschlossen wurde, haben sich die einzigen beiden Postmitarbeiter die Arbeit geteilt: Eine Mitarbeiterin bediente die Kunden mit ihren Anliegen am Schalter und der andere machte den „Türsteher“, damit kein weiterer Kunde mehr in die Post kommen konnte. Das war schon sehr skuril und wir Wartenden fragten uns, wie lange wir warten sollten, bis endlich die lange Schlange, von geschätzt 50 Kunden, von einer einzigen Mitarbeiterin abgearbeitet sein konnte. In unserer Not, hat sich dann ein wartender Kunde, dankenswerterweise, bereit erklärt, den undankbaren Job des Türstehers zu übernehmen, damit wenigstens zwei Postmitarbeiter die vielen Kunden am Schalter bedienen konnten. Schließlich wollten wir nicht stundenlang warten.
Was ist das für eine Post, die an solchen Betriebstagen kurzerhand ihre Tür schließt und nicht für ausreichend Personal sorgt? Dass es sich wohl um keine „technischen Störungen“ handelte, kann man nur mutmaßen. Es drängt sich einem einfach der Verdacht auf, dass das Personalmanagement der Post nicht für ausreichend Personal in der Hauptansturmzeit des Jahres gesorgt hat. Mitarbeiter können krank werden und fehlen, das ist verständlich. Den beiden Mitarbeitern, die vor Ort ihren Dienst ausübten, kann man auch nichts vorwerfen. Aber es muss eben auch eine Mindestanzahl an Mitarbeitern vor Ort sein, das war vermutlich nicht mehr gegeben, und deswegen die Schließungen, wegen „technischer Störungen“. Liebe Post, Weihnachten ist jedes am 24.12., Mitarbeiter können dann auch mal krank werden, weil das einfach in der Jahreszeit so ist, oder, weil die hohe Arbeitsbelastung in der Vorweihnachtszeit ihren Tribut fordert. Ein besseres Personalmanagement, um auf solche Zeiten adäquat reagieren zu können, das erwarten Ihre Kunden.
Das Porto wird regelmäßig erhöht. Der Service wird schlechter, das ist nicht akzeptabel.
Astrid Hennies
Veröffentlicht im Heimatecho vom 02.01.2020, Seite 2.
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