Zum Thema „Prävention und Intervention bei Drogenkonsum von Jugendlichen“
wurden wir Teilnehmer von Andrea Rodiek, komm. Leitung des Suchtpräventionszentrums, Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung, am 24.09.2015 informiert.
Wie erkenne ich gefährdete Jugendliche, wie gehe ich damit um? Wie sind die allgemeinen Zahlen zum Drogenkonsum?
Die gute Nachricht ist, dass das Einstiegsalter der Jugendlichen zum Testen von Alkohol, Tabak und Cannabis sich in der Zeit von 2004 bis 2012 um rund ein Lebensjahr nach hinten verschoben hat. Die Jugendlichen sind beim Erstkontakt dennoch bereits 14 Jahre alt. Sie wissen alle, wo sie Drogen erhalten können. Viele Jugendliche machen sich auch Sorgen um andere, ihren Mitschüler/innen, die ihnen in diesem Zusammenhang auffallen. In einer örtlichen Umfrage von JUMP (Krisenwohnung mit Beratung /http://vereinigung-pestalozzi.de/jump-offene-beratung-und-schutzraum-im-wildschwanbrook/ ) an Schulen in Meiendorf/ Oldenfelde haben 151 Schüler und Schülerinnen eine Rückmeldung zum Thema Drogenkonsum gegeben und diese deckten sich mit den Zahlen von dem Suchtpräventionszentrum.
Etwa drei Schüler/innen einer Klasse konsumieren regelmäßig Cannabis. Der Alkoholkonsum ist in reicheren Hamburger Stadtteilen höher und in der Regel konsumieren die Jungen mehr als die Mädchen, egal welche Droge. Als Grund wird immer wieder angegeben, aus Langeweile, „dazu gehören“, den Stress abfallen lassen, Spaß haben.
Verkannt wird immer noch, dass neben den bekannteren Mitteln, wie Alkohol, Tabak, Cannabis, auch die E-Zigaretten und Shishas bedenklich sind. Die Suchtgefahr für andere Drogen erhöht sich damit.
Zur Zeit wird darüber auf Landesebene diskutiert Cannabis im Rahmen eines Modellprojektes legal zu vergeben. Am 24.9.15 fand eine Expertenanhörung vor dem Gesundheitsausschuss im Hamburger Rathaus statt. Eine Entscheidung ist noch nicht getroffen, ob eine kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene, in Abwägung aller Risiken, verantwortet werden kann.
Die Folgen von Cannabis sind zum Beispiel Vergesslichkeit, Konzentrationsprobleme, langfristige Störungen, Leistungsabfall, Depressionen, Rückzug, Schlafstörungen, Unruhe/ Gereiztheit, Geldprobleme, Straftaten, psychische Erkrankungen, häufiges Fehlen und Verspätungen.
Als Ergebnis der LBK in Meiendorf/ Oldenfelde haben wir einen nächsten Schritt für unseren Stadtteil erarbeitetet. Für das Frühjahr 2016 werden Suchtpräventionstage in Verbindung mit dem Meiendorfer Stadtteilfest geplant. Die Organisation läuft an, wichtige Akteure haben sich bereit erklärt, mit dabei zu sein.
Mein Fazit: Mit einer guten Moderation wurde effektiv gearbeitet und ich freue mich, dass wir dieses Thema im Stadtteil thematisieren werden, dem Thema zu Recht mehr Raum geben. Denn nur mit einem klaren Kopf, erhöhen wir die Bildungschancen für unsere Jugendlichen.