Die Regierungsfraktionen von Rot-Grün haben sich in der heutigen Bürgerschaftssitzung dafür eingesetzt, den Übergang vom Bachelor- zum Masterstudium von Hamburger Lehramtsstudenten reibungsloser zu gestalten. Grund ist, dass Lehramtsstudenten momentan häufig nicht schnell genug einen Studienplatz finden. Außerdem wollen die Regierungsfraktionen auch den Wechsel vom Lehramtsstudium in ein Fachstudium vereinfachen.
Dazu Dr. Sven Tode, Fachsprecher Wissenschaft der SPD-Fraktion: „Es sind Regelungen notwendig, damit die betroffenen Studierenden ihr Lehramtsstudium erfolgreich abschließen können. Aus unserer Sicht ist eine Verbesserung der Lehrerausbildung vor allem in zwei Punkten erstrebenswert: Studierende, die während ihres Bachelor-Lehramtsstudiums den Lehrberuf nicht mehr anstreben, wollen wir den Abschluss eines fachlichen Bachelors und den Übergang zu einem fachlichen Master ermöglichen. Außerdem muss mit Blick auf die zum Teil sehr unterschiedlichen Prüfungsordnungen dafür Sorge getragen werden, dass Studierenden beim Wechsel an eine andere Universität dadurch keine Nachteile entstehen.“
Dr. Carola Timm, Sprecherin für Wissenschaft der Grünen Bürgerschaftsfraktion, dazu: „Nach erfolgreichem Bachelor-Examen finden sich Lehramtsstudierende in Hamburg häufig in einer Sackgasse. Die knappe Anzahl an Masterstudienplätzen, aber auch kaum vorhandene Möglichkeiten, das Studienfach oder die Universität zu wechseln, führen zu langen Wartezeiten oder sogar zum Studienabbruch. Auf diese Situation reagieren wir: Studierenden soll ein kontinuierlicher Ablauf des Studiums ermöglicht werden. Dafür gilt es, Rahmenbedingungen zu schaffen, die beispielsweise den Zugang zu anderen Fächern, einen Wechsel zum fachlichen Master oder anderen Universitäten erleichtern.“
Hintergrund:
Lehramtsstudierende in Hamburg können nach erfolgreich bestandenem Bachelor-Examen vielfach ihre Ausbildung nicht fortsetzen, da die Nachfrage nach Masterstudienplätzen im Lehramt erheblich größer ist als das Angebot. Auch auf andere Universitäten können sie häufig nicht ausweichen, weil in anderen Bundesländern teilweise spezifische Studienvoraussetzungen erwartet werden, die sie während ihres Bachelor-Studiums in Hamburg bisher nicht erwerben konnten. Ohne ein Masterstudium können sie jedoch kein Referendariat antreten. Damit wird Studierenden mit dem Wunsch, Lehrerin oder Lehrer zu werden, ein entsprechender Abschluss erschwert. Andererseits können Studierende, die frühzeitig erkennen, für das Lehramt ungeeignet zu sein, aktuell ihr Studium nach dem Bachelor-Examen nicht ohne weiteres in einem anderen Masterstudiengang fortsetzen
Quelle: SPD-Bürgerschaftsfraktion