Herkunftssprachlicher Unterricht: Breites Angebot für besseres Lernen

Hamburg hat seine Angebote an herkunftssprachlichem Unterricht weiter ausgebaut. Das geht aus einer Schriftlichen Kleinen Anfrage der SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Kazim Abaci und Nils Hansen an den Hamburger Senat hervor (siehe Anlage). Aktuell gibt es für zwölf Herkunftssprachen insgesamt 457 Kurse an 125 Standorten. Darunter allein 62 Kurse an 35 Standorten in ukrainischer Sprache. Dieses seit März 2022 im Aufbau befindliche Angebot ist aktuell insbesondere vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine und die dadurch verursachten Fluchtbewegungen von besonderer Bedeutung. Mit 16.946 Schüler:innen im Schuljahr 2021/2022 ist Türkisch in Hamburg die größte Sprachgruppe nach dem Deutschen, gefolgt von Farsi (9.993 Schüler:innen) und Arabisch (9.328 Schüler:innen). Für das Türkische werden 224, für Farsi 23 und Arabisch 21 Lerngruppen angeboten. Ergänzender herkunftssprachlicher Unterricht ermöglicht es den Schüler:innen, die eigenen kulturellen Wurzeln zu reflektieren und Leistungen in der Herkunftssprache in die Schullaufbahn einzubringen.

Dazu Kazim Abaci, integrationspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg: „Der herkunftssprachliche Unterricht in Hamburg überzeugt mit einem breiten Angebot, das kontinuierlich ausgebaut wird. So sind seit 2019 insgesamt 79 weitere Kurse und 41 neue Standorte hinzugekommen. Das Angebot wächst also nicht nur nummerisch, sondern auch in der Breite. Fast die Hälfte der Hamburger Schüler:innen sprechen zu Hause neben Deutsch mindestens noch eine weitere Sprache. Deshalb ist es wichtig, dass Hamburg ein gutes und breites herkunftssprachliches Lernangebot an den Schulen anbietet. Der Unterricht hilft den Schüler:innen, ihre Herkunftssprache korrekt zu erlernen und stärkt damit ihre Sprachkompetenz insgesamt. Für die Zukunft der Schüler:innen ist die Förderung ihrer Mehrsprachigkeit von großer Bedeutung. Sprachkenntnisse sind schließlich auch für das Berufsleben eine wichtige Voraussetzung.“

Dazu Nils Hansen, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg: „Die Angebote in den Schulen orientieren sich an der jeweiligen Nachfrage. Daher ist es konsequent, dass beispielsweise auf Türkisch besonders viele Angebote bereitgestellt werden, da diese Gruppe an Schüler:innen im Stadtgebiet am größten ist. Die Qualität des Unterrichts wird – mit Ausnahme des neuen ukrainischen Angebots, an dem auch geflüchtete Lehrer:innen beteiligt sind – durch Lehrkräfte gewährleistet, die hier in Hamburg sozialisiert und ausgebildet wurden. Sie tragen mit ihrem Engagement wesentlich zur positiven Gestaltung unserer Schullandschaft und unserer Gesellschaft bei. Herkunftssprachlicher Unterricht hilft dabei, Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede verschiedener Lebens- und Sichtweisen zu reflektieren und ist damit eine wichtige Bereicherung an Hamburgs Schulen.“

Hintergrund

Herkunftssprachlicher Unterricht wird in Hamburg in drei verschiedenen Formen angeboten. Schüler:innen können ihn als freiwilligen zusätzlichen Unterricht belegen, als zweite oder dritte Fremdsprache oder als bilinguales Unterrichtsangebot. Eine Übersicht der Angebote für herkunftssprachlichen Unterricht an Hamburger Schulen ist der anliegenden SKA beigefügt.

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