Das Martha-Haus ist eines von 28 diakonischen Einrichtungen der Martha-Stifung in Hamburg. Auf Einladung des Leiters der Seniorenwohneinrichtung, Herrn Skorzak, nutzte ich die Gelegenheit hinter die Kulissen schauen zu dürfen.
Ich konnte erleben, dass die Bewohner eine sehr wohnliche und gemütliche Athmosphäre geboten bekommen, die Räume sind hell und freundlich gestaltet. Die Anlage wurde in den letzten Jahren komplett erneuert und ist ein wirklicher Gewinn für alle, mit einer gelungen umgesetzten Architektur. Ein Beispiel: nicht immer verlaufen die Räume gradlinig oder rechtwinklig und die jeweiligen Etagen sind verschieden farblich gestaltet, so können sich die Bewohner besser orientieren.
Aber nicht nur den Bewohnern geht es dort augenscheinlich gut, indem ihnen dort ein sehr lebenswerter Lebensabend in stationären Pflegewohngruppen, in einer Demenzabteilung oder mit eigenständigen Wohnungen geboten wird. Auch die Mitarbeiter finden gute Rahmenbedingungen vor und werden vergleichsweise gut bezahlt, das Martha-Haus bezahlt ihre Mitarbeiter nach Tarif. Als Gewerkschaftlerin habe ich das sehr gerne zur Kenntnis genommen. Interessant fand ich, dass die kirchliche Einrichtung zumindest nicht mehr im Pflegebereich erwartet oder voraussetzt, dass die Mitarbeiter Mitglied in der evangelischen oder katholischen Kirche sind. Das können sich die Pflegeeinrichtungen inzwischen kaum noch leisten.
Als Fazit musste ich mitnehmen, dass der Pflegeberufszweig nach wie vor Nachwuchsprobleme hat, aber das Martha-Haus sehr engagiert ist, indem es immer wieder den Kontakt zu den Schulen im Bezirk aufnimmt und Schülern Praktika anbietet. Die Anzahl der Ausbildungsverhältnisse wurde deutlich erhöht. Eine Chance auf Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis ist im Martha-Haus gut.
Als eine große Herausforderung wird auch der demographische Wandel gesehen. Wie kann eine ausreichend gute Versorgung der immer älter werdenden Gesellschaft gewährleistet werden, wenn es immer weniger Menschen gibt, die in die Sozialkassen einzahlen?
Und last but not least wurde auch die Quartiersarbeit als sehr wichtig bewertet, den Kontakt der Menschen unter einander im Stadtteil stetig anzuregen und zu unterstützen. Ein wertvoller Austausch, den es auch unter den Generationen zu erhalten und zu fördern gilt.
Ich bedanke mich bei Herrn Skorzak für unseren regen Austausch, der kaum enden wollte.
Auf ein baldiges Wiedersehen in meiner alten Wohnstraße Am Ohlendorffturm, in der ich damals fast täglich mit meinem Fahrrad an der Seniorenwohnanlage vorbei radelte.
Im Gespräch mit Herrn Skorzak (Leiter des Martha-Hauses)