Schulöffnung, Abschlussprüfungen und Distanzunterricht – dies sind nur einige der Themen, die wir in einer Online-Veranstaltung am 3. Februar mit dem Schulsenator diskutierten. Ich habe mich sehr über das rege Interesse der circa 60 Teilnehmenden gefreut, die meiner Einladung zur Zoom-Konferenz zum Thema „Schule in der Corona-Pandemie“ gefolgt waren – darunter Eltern, Lehrkräfte, Schulleiter und Schüler_innen. Beinahe zwei Stunden lang stand der Hamburger Schulsenator Ties Rabe uns Rede und Antwort. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich so viele Menschen erreichen konnte und bedanke mich für den regen Austausch.
Seit kurz vor den Weihnachtsferien ist die Präsenzpflicht an den Hamburger Schulen bis mindestens Mitte des Monats ausgesetzt. Das heißt, dass die Schüler_innen im Regelfall zu Hause lernen. Nur Eltern, für deren Kinder es keine andere Betreuungsform gibt, haben die Möglichkeit ihre Kinder weiterhin zur Schule zu schicken. Hier werden sie unter pädagogischer Anleitung betreut.
In der Corona-Krise hat Hamburg die Anstrengungen zur Digitalisierung von Schule und Unterricht erheblich gesteigert. Bei dem Ausbau von WLAN, der Beschaffung von Laptops und Tablets sowie der Installation und Nutzung von guten Lernprogrammen hat die Stadt in den letzten neun Monaten die Zahlen mehr als verdreifacht. Das ist bundesweit sicher einmalig – und hierzu gab es auch Lob seitens der Teilnehmer_innen. Viele waren sich außerdem einig, dass der Distanzunterricht eine wesentlich höhere Qualität hat als noch im ersten Lockdown. Doch auch wenn die Hamburger Schulen heute digital viel besser ausgerüstet sind als noch zu Beginn der Corona-Krise, bleibt noch viel zu tun. Daher wird der Senat bis 2023 aus eigenen Mitteln und aus den vier Digitalpakten der Bundesregierung voraussichtlich rund 200 Millionen Euro für die Digitalisierung der Hamburger Schulen investieren.
Auch wenn die Schulen auf den aktuellen Distanzunterricht deutlich besser vorbereitet waren als noch im Frühjahr, kann Distanzunterricht den Unterricht in den Schulen nicht ersetzen. Um pandemiebedingte Lernrückstände aufzuholen, hat die Schulbehörde frühzeitig die Hamburger Lernferien eingerichtet, die bereits in den Sommer- und Herbstferien stattgefunden haben und auch jetzt in den Märzferien wieder angeboten werden. Durch dieses kostenlose und freiwillige Lernangebot können Schüler_innen während der Ferien eventuelle Rückstände aus der Zeit der Schulschließung aufholen. Das Angebot richtet sich in besonderer Weise an Schülerinnen und Schüler_innen mit Lernschwächen und Sprachförderbedarf. Außerdem richten sich die Lernferien an Kinder, die während des Fernunterrichts in der Corona-Zeit kaum Zugänge zum digitalen Lernen oder wenig Unterstützung durch erwachsene Bezugspersonen haben.
Viele Fragen gab es auch zum Thema Abschlüsse. Aufgrund der erschwerten Lernbedingungen in diesem Schuljahr, bemüht sich die Schulbehörde hier, den Schüler_innen ein Stück entgegen zu kommen. So wird der Erste Allgemeine Schulabschluss dieses Jahr ohne zusätzliche Prüfungen mit dem letzten Zeugnis erreicht. Auch für den Mittleren Schulabschluss werden die Anforderungen reduziert: Hier müssen zwar Prüfungen abgelegt werden, allerdings weniger als zuvor. Auch die Regelungen für das Abitur wurden aktuell angepasst. Detaillierte Informationen dazu finden Sie hier.