Meilenstein bei S4-Planung erreicht – Planfeststellungsverfahren beginnt

Die geplante neue S-Bahn-Linie S4 von Hamburg nach Bad Oldesloe macht große Fortschritte: Die Deutsche Bahn hat am 9. August beim Eisenbahn-Bundesamt die Planfeststellung für den ersten Abschnitt der S4 beantragt. Die aufwändige Planung hat damit einen wichtigen Meilenstein erreicht.
Ein Baubeginn ist nach derzeitigem Stand im Jahre 2021 vorgesehen. Allerdings wird derzeit auch geprüft, bereits ein Jahr früher anzufangen. Die frühestmögliche Inbetriebnahme für die Gesamtstrecke wird momentan für das Jahr 2027 angesetzt, ab/bis Rahlstedt könnte es aber bereits im Jahre 2024 losgehen.
Der Planfeststellungsabschnitt 1 beginnt in der Station Hamburg-Hasselbrook und endet östlich der Eisenbahnüberführung Luetkensallee (Wandsbek). In diesem Abschnitt wird eine zweigleisige S-Bahnstrecke parallel zu der jetzigen Fernbahnstrecke gebaut. Im nächsten Schritt prüft das Eisenbahnbundesamt die Unterlagen auf Vollständigkeit und legt den weiteren Zeitplan fest, unter anderem den Startpunkt des Beteiligungs- und Anhörungsverfahrens. In diesem werden Träger öffentlicher Belange und Betroffene vor Ort um Stellungnahmen zu den Planungen der DB gebeten.
Bis zu 50 Planer und Projektmanager sind aktuell mit der Planung der neuen S-Bahn-Linie S4 von Hamburg nach Bad Oldesloe beschäftigt. Bereits am 1. April 2016 haben die Entwurfsplanungen für die Planfeststellungsabschnitte 2 (Luetkensallee bis Landesgrenze) und 3 (Landesgrenze bis Ahrensburg-Gartenholz) begonnen. Die Planfeststellungsunterlagen für diese beiden Abschnitte sollen im Sommer 2017 beim Eisenbahn-Bundesamt eingereicht werden.
Zum Projekt S4:
Die Strecke zwischen Hamburg und Bad Oldesloe ist eine der am meisten befahrenen Pendlerstrecken rund um die Hansestadt. Zwischen 2000 und 2010 hat die Anzahl der Reisenden auf diesem Abschnitt um 50 Prozent zugenommen. Um viele Bereiche im Osten der Stadt und das nordöstliche Umland besser anzubindenden soll die S4 gebaut werden – für zuverlässigere Verbindungen, weniger Umstiege und mehr Komfort. Auch der Hamburger Hauptbahnhof als bisheriges „Nadelöhr“ wird entlastet und der S-Bahnverkehr in die Innenstadt noch weiter verstärkt. Hamburg und Schleswig-Holstein haben die Deutsche Bahn mit den Planungen der S4 beauftragt.
Das Projekt S4 beinhaltet den Bau einer zweigleisigen S-Bahn-Strecke von Hasselbrook bis Ahrensburg und den Bau einer eingleisigen S-Bahn-Strecke von Ahrensburg bis Ahrensburg-Gartenholz. Zwischen Hamburg-Altona und Hasselbrook soll sie die bereits vorhandenen S-Bahn-Gleise (S1/S11) mitnutzen, zwischen Ahrensburg-Gartenholz und Bad Oldesloe die bereits vorhandenen Fernbahngleise. Die S4 soll dann zwischen Hamburg-Altona und Ahrensburg in der Hauptverkehrszeit im 10-Minuten-Takt fahren, bis Bargteheide im 20-Minuten-Takt und bis Bad Oldesloe im Stundentakt. Für die S4 sollen zudem zusätzliche Haltestellen errichtet werden. Die RB81 würde durch die S4 ersetzt werden. So ergibt sich eine bessere Ausnutzung der beschränkten Kapazitäten des Hamburger Hauptbahnhofs, dessen Fern- und Regionalbahnteil überlastet ist, während die S-Bahn-Gleise noch zwei weitere Linien, eine davon die S4, aufnehmen können.
 

Quelle: SPD-Bürgerschaftsfraktion