In Rahlstedt, Oldenfelde und Meiendorf wurden im letzten Jahr (2024) 135 (2023: 144) neue Wohnungen fertiggestellt. Für insgesamt 186 (2023: 194) neue Wohnungen wurden 2024 Baugenehmigungen erteilt. Nachdem der Wohnungsbau in Rahlstedt in den letzten Jahren stets auf einem hohen Niveau war, macht sich auch hier jetzt im zweiten Jahr in Folge die angespannte Lage beim Wohnungsbau bemerkbar. Doch der Wohnungsneubau zieht langsam wieder an.
Und mehrere größere Bauvorhaben warten auf ihre Umsetzung. Dies geht aus der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ole Thorben Buschhüter und Astrid Hennies hervor.
„Eines der zentralen Ziele des SPD-geführten Senats ist der Wohnungsbau in Hamburg. Der SPD geht es dabei darum, dass alle, die in unserer Stadt leben wollen, sich dies auch leisten können. Bezahlbare Wohnungen sind für uns eine Frage der sozialen Gerechtigkeit. Wohnungsknappheit treibt die Mieten in die Höhe und grenzt diejenigen aus, die diese Mieten nicht bezahlen können. Gegen solche unsichtbaren Stadtmauern hilft nur der Bau von vielen Wohnungen und eben auch genügend bezahlbaren Wohnungen.
Seit 2011 haben wir mit über 108.000 neu gebauten Wohnungen hamburgweit zur Entlastung am Wohnungsmarkt beigetragen. Und diese Strategie hat sich ausgezahlt: Die Mieten sind in Hamburg in den letzten Jahren langsamer gestiegen als die allgemeine Preisentwicklung“, sagen Buschhüter und Hennies.
Die Zahlen deuten auf eine langsame Wiederbelebung des Wohnungsneubaus hin: Zum Stichtag 31. Dezember 2024 war mit dem Bau von 211 Wohnungen in Rahlstedt begonnen worden. Und für den Bau von 436 weiteren Wohnungen liegen Baugenehmigungen vor, mit deren Bau aber noch nicht begonnen wurde.
Zudem sind Bebauungspläne für mehrere Neubauprojekte in Arbeit: Mit den aktuell laufenden Bebauungsplan-Verfahren Rahlstedt 135 (Wiesenredder, 156 Wohneinheiten), Rahlstedt 137 (Nordlandweg/Lapplandring, rund 210 Wohneinheiten) und Rahlstedt 138 (Zellerstraße, ca. 450 bis 485 Wohneinheiten) sind wir auf einem guten Weg, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass auch in Zukunft in Rahlstedt neue und mehr Wohnungen gebaut werden können, darunter auch ausreichend öffentlich geförderte. Das bezirkliche Wohnungsbauprogramm Wandsbek 2024 zeigt weitere Wohnungsbaupotenziale in Rahlstedt auf. Mit den Bebauungsplan-Verfahren Rahlstedt 133 (Hegeneck, ca. 100 Wohneinheiten) und Rahlstedt 136 (Stapelfelder Straße, ca. 196 Wohneinheiten) stehen zwei weitere größere Wohnungsbauvorhaben im Raum, die angesichts der Krise der Bauwirtschaft allerdings nicht so schnell vorankommen, wie es wünschenswert wäre.
„Die zentrale Aufgabe, um den Wohnungsbau wieder anzukurbeln, sind wirksame Maßnahmen zur Baukostenreduzierung. Mit dem neuen Hamburg -Standard hat Hamburg aufgezeigt, wie die Baukosten um bis zu einem Drittel gesenkt werden können“, so Buschhüter und Hennies weiter.
Öffentlich geförderter Wohnungsbau unverzichtbar
In keinem anderen Bundesland gibt es im Verhältnis zur Bevölkerung so viele Sozialwohnungen wie in Hamburg.
Zum Stichtag 1. Januar 2025 gab es in Rahlstedt 3.347 Sozialwohnungen (Wohnungen des 1. bzw. 2. Förderwegs) für Menschen mit niedrigem Einkommen – und damit drei weniger als im Jahr zuvor (1. Januar 2024: 3.350 Sozialwohnungen). Im hamburgweiten Vergleich weist Rahlstedt trotzdem weiterhin einen hohen Bestand an Sozialwohnungen auf.
Rund 84 Prozent der Sozialwohnungen in Rahlstedt (2.815 von 3.347 Wohnungen) werden bis 2039 infolge des Auslaufens der Bindungsfrist aus der Sozialbindung fallen. Schon jetzt sind nur noch 1.369 der insgesamt 10.069 SAGA-Wohnungen (13,6 Prozent) im Stadtteil Rahlstedt öffentlich geförderte Wohnungen.
Mit 7,14 Euro pro Quadratmeter liegt die durchschnittliche Nettokaltmiete bei den frei finanzierten Wohnungen des städtischen Wohnungsunternehmens SAGA im Stadtteil Rahlstedt (überwiegend ehemalige Sozialwohnungen) lediglich 73 Cent über der von öffentlich geförderten Wohnungen (1. Förderweg – 6,51 Euro/qm). Im Vergleich zum Vorjahr ist die durchschnittliche Nettokaltmiete bei frei finanzierten SAGA-Wohnungen um 0,24 Euro/qm gestiegen.
„Dies zeigt, wie wichtig Bestandshalter wie die städtische Wohnungsbaugesellschaft SAGA und die vielen Wohnungsbaugenossenschaften sind, die gemeinsam den weitaus größten Anteil an den öffentlich geförderten Wohnungen halten. Denn Sozialwohnungen verschwinden mit dem Auslaufen der Belegungsbindung ja nicht vom Markt, sondern gerade die städtischen und genossenschaftlichen Wohnungsbaugesellschaften vermieten ihre Wohnungen auch nach Auslaufen der Sozialbindung weiter zu sehr günstigen Preisen. Diese günstigen Mieten fließen dann auch in den Mietenspiegel mit ein”, so Buschhüter und Hennies.
Aktuell befinden sich im Stadtteil 10.069 der insgesamt 45.701 Wohnungen im Eigentum der SAGA. Zuletzt (2023) hatte die SAGA im Hauke-Haien-Weg 10 neun Reihenhäuser für große Familien fertiggestellt.
Zudem plant die SAGA zwei Großprojekte im Stadtteil: So sollen zwischen Nordlandweg und Lapplandring sieben Mehrfamilienhäusern und sechs Reihenhauszeilen gebaut werden, wodurch statt der derzeit bestehenden 96 Wohneinheiten rund 210 neue Wohneinheiten entstehen sollen. Hinzu kommen insbesondere für Familien geeignete Mehrfamilienhäuser mit ca. 100 bis 135 Wohneinheiten in der Zellerstraße. Außerdem soll die dortige Seniorenwohnanlage Nordlandweg komplett neu gebaut werden.
„Der Neubau von preisgebundenen Sozialwohnungen für Menschen mit niedrigen Einkommen, stellt nach wie vor einen unverzichtbaren Teil der Wohnraumversorgung dar. Deshalb ist es gut und wichtig, dass auch in den kommenden Jahren weiterer sozialer Wohnraum entstehen soll“, sagen Buschhüter und Hennies und ergänzen: „Dort, wo die Stadt hierzu die Möglichkeiten hat, es durchzusetzen, zum Beispiel, weil sie das Baugrundstück zur Verfügung stellt oder ein förmlicher Bebauungsplan erst erstellt werden muss, verlangt sie einen Anteil von mindestens 30 Prozent, häufig sogar 35 Prozent öffentlich geförderten Wohnungen.“
Die Schriftliche Kleine Anfrage sowie die Antwort des Senats darauf finden Sie hier.

Im Bild: Mit Ole Thorben Buschhüter vor den 2023 fertiggestellten Reihenhäusern der SAGA im Hauke-Haien-Weg